Artikel-Informationen
erstellt am:
22.02.2024
zuletzt aktualisiert am:
26.02.2024
Am 21. Februar 2024 fand das jährliche Treffen von medizinischen Sachverständigen und Richterinnen und Richtern des Sozialgerichts Hannover erstmals in den Räumen des Fachgerichtszentrums in Hannover statt. Unter der Organisation und Moderation von Richterin am Sozialgericht Ellen Bünger wurden im Rahmen des sich bewährten interdisziplinären Dialogs wichtige Themen im Bereich der Gesundheitsversorgung diskutiert.
Dieses Jahr konnte das Sozialgericht Hannover Herrn Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Niedersachsen, Dr. Andreas Philippi, selbst auch Facharzt für Chirurgie, als Referenten gewinnen. Das Thema des Herrn Ministers Dr. Philippi: „Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“.
Gabriele Beyer, Präsidentin des Sozialgerichts Hannover, eröffnete auch dieses Jahr das Sachverständigentreffen und freute sich, die reichlich erschienenen Anwesenden zum Austausch von Fachthemen begrüßen zu dürfen. Sie hob die besondere Bedeutung des Sozialrechts für die Bevölkerung hervor, fest verankert durch das Sozialstaatsprinzip im Grundgesetz und durch die sog. Ewigkeitskausel vor Verfassungsänderungen gesichert. Die Präsidentin wies auf die großen finanziellen Mittel hin, die im Sozialbudget des Bundes jährlich zur Verfügung gestellt werden. Die Anwesenheit zahlreicher Sachverständiger nutzte Gabriele Beyer und ermutigte auch dazu, den Fachkräftemangel anzugehen und weitere Sachverständige zu gewinnen.
Minister Dr. Philippi betonte die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der medizinischen Versorgung, um ein hohes Niveau gewährleisten zu können. Er verwies auf laufende Reformen und Projekte, darunter die Krankenhausreform, die Notfallreform und das Gesundheitsversorgungsstrukturgesetz. Es sei entscheidend, die Sektoren der Krankenhausversorgung und der Versorgung über die niedergelassenen Ärzte besser miteinander zu verzahnen, um Kapazitäten freizusetzen. Ein besonderes Augenmerk lag auf den regionalen Gesundheitszentren (RGZ), bei denen Niedersachsen bundesweit eine Vorreiterrolle einnehme. Diese Initiative der RGZ in Niedersachsen, die stationäre, ambulante und pflegerische Versorgung vereinen, sei vom Bund aufgegriffen worden. Auch hob er die vielversprechende und bereits greifende Idee des Gemeinde-Notfallsanitäters auf, um Rettungsdienste zu entlasten. „In Niedersachsen haben wir vielversprechende Ansätze, um Strukturänderungen durchzuführen, Schwerpunkte zu setzen und dabei mit sektorübergreifenden Behandlungen eine bestmögliche Versorgung zu sichern.
Die Stärkung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum werde durch Umsetzung des „Gesetzes zur Verbesserung der flächendeckenden Versorgung in Niedersachsen“ gewährleistet. Niedersachsen reserviere per Vorabquote jährlich 60 Studienplätze der Humanmedizin für Studierende, die sich für eine Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt im ländlichen Raum entscheiden. Auch für 2024 seien 60 Studienplätze vorgesehen. Damit würden die Weichen gestellt, um künftig mehr motivierte junge Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit in ländlichen Regionen zu gewinnen
Das Treffen endete mit anregenden Diskussionen und vertiefenden Gesprächen, die den interdisziplinären Austausch zwischen den Richterinnen und Richtern des Sozialgerichts Hannover und den medizinischen Sachverständigen weiter vorantreiben.
Ansprechpartnerin für den Inhalt dieser Mitteilung:
Susanne Löffler
Richterin am Sozialgericht
Pressesprecherin
Sozialgericht Hannover
Leonhardtstraße 15, 30175 Hannover
Tel. 0511/89750-0
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22.02.2024
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26.02.2024